
Hersteller: | Sierra |
Vertrieb: | Sierra |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | DOS 5.0 / 286 12 MHz / ca. 8 MByte Festplatte |
USK: | Freigegeben ohne Altersbeschränkung |
Kompatibilität: | ScummVM / DOSBox |
Deutsch: | Komplett |
EGA vs. VGA
Grafisch konnte die EGA-Version schon mit schicken Locations erfreuen, doch die etwas später veröffentlichte VGA-Version - auf die sich dieser Test stützt - kann auf ganzer Linie überzeugen. Schicke Animationen und eine farbenfrohe Märchenwelt laden zum Erkunden ein. Das hat aber auch seinen Preis. So ist der geforderte 286-PC wesentlich zu lahm für das Spiel und Graham bewegt sich im Schneckentempo über den Bildschirm. Ein 386 sollte es daher wenigstens sein, um das Abenteuer vollends genießen zu können. Man kann zwar mittels der Optionen die Animationen der einzelnen Locations deaktivieren, doch ist das dann nur der halbe Märchenspaß.


Stilvolle Kompositionen
In akustischer Hinsicht ist 'Kings Quest 5' ein wahrer "Hinhörer": Die Melodien passen sich exakt den jeweiligen Situationen an und haben einen gewissen Orchester-Charakter, dank zahlreicher (virtueller) Instrumente. Überhaupt haben sich die Entwickler in diesem Bereich sehr viel Mühe gegeben und man trifft auf zahlreiche Musikstücke. Des Weiteren hatte die uns vorliegende englische VGA-CD-Fassung durchgehend Sprachausgabe zu bieten und konnte mit guten Sprechern überzeugen, die das Flair eines Zeichentrick-Märchens noch bekräftigten. In Deutschland erschien zumindest die Diskettenversion komplett lokalisiert.
Adieu Tastatur
Als erstes Adventure der Reihe wurde endlich von der altbackenen Parsersteuerung Abstand genommen - mitsamt neuer Engine, welche auf den Namen SCI hört. Mit ihr wurde ein Point-and-Click-System geschaffen, welches vollkommen anders aufgebaut ist als das bekannte LucasArts-SCUMM. SCI bietet viel Grafik und nur bei Berührung des oberen Bildrandes bekommt man die wichtigen Adventure-Elemente zu Gesicht. Statt Verben gibt's jedoch hier aussagekräftige Mini-Grafiken. Aktionen können nun dort direkt gewählt bzw. mittels mehrfachem Klick der rechten Maustaste "durchgeschaltet" werden, woraufhin der sich Cursor in die angewählte Symbolik ändert. Inwiefern das neue System besser zu bedienen ist als SCUMM, sei erst einmal dahingestellt, aber der Abschied vom Parser war unumgänglich.


Viel Neues und "Altbewährtes"
Auch wenn 'Kings Quest V' schick verpackt ist, wird dennoch auf das Massensterben des Helden und das Sackgassensystem gesetzt. Ein falscher Klick und Graham stürzt oder ertrinkt. Zusätzliche Schwierigkeit: Einige Gegenstände können teils mehrfach genutzt werden und bei falschem Anwenden kommt man im Spiel später nicht mehr weiter. So kann man beim Bäcker einen Kuchen kaufen, den man zwar später braucht, aber auch einfach verdrücken kann. Frustmomente sind da leider an der Tagesordnung und Abspeichern in verschiedenen Slots ist da eine intelligente Gegenmaßnahme.
Märchenhaft²
Teil fünf kann einfach nur gefallen. Selbst Sierra-Muffel sollten schon mal einen Klick riskieren. Hier werden kultige Grafik, schicke Animationen und viele Ideen auf der einen Seite geboten, doch etliche Sackgassen und Sterbeszenen auf der anderen Seite.
[ Klassiker-Test ]
