
Hersteller: | Sierra |
Vertrieb: | Sierra |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | DOS 6.0 / 286 12 MHz / ca. 10 MByte Festplatte |
USK: | Freigegeben ohne Altersbeschränkung |
Kompatibilität: | ScummVM / DOSBox |
Deutsch: | Komplett |

Tonreich und Handgemalt
Erneut erstrahlen die Locations ähnlich schick wie im Vorgänger mit 256-VGA-Farben. Besonders stechen die neuen Cut-Scenes, beispielsweise in Form des gelungenen Intros, hervor. Mit der - für damalige Verhältnisse - sehr anschaulichen Render-Grafik werden sogar kleine Kamerafahrten geboten. Insgesamt sehr schick, doch kommen diese erst in der CD-Fassung richtig zu Geltung, mit zahlreichen weiteren Zwischensequenzen. Doch der ganzen Pracht zum Trotz erreicht Teil sechs nicht ganz den Charme des Vorgängers, obwohl natürlich viel Oldschool-Grafik für's Auge geboten wird. Sound und Musik kamen ebenso in 'Kings Quest V' einen Tick besser zur Geltung. Obwohl dasselbe Musiksystem Verwendung fand, wirken die Melodien und Kompositionen ein ganzes Stück synthetischer - zumindest in der Diskettenversion. Die Fassung für die runde Silberscheibe wurde noch einmal ordentlich aufpoliert und bietet einen verbesserten Soundtrack und durchgehend, englische Sprachausgabe. Komplett deutsch gibt es übrigens lediglich die Floppy-Variante.


Denksportaufgaben
Rätsel gibt es Sierra-typisch zuhauf. Das Programm bietet viele Freiheiten, doch müssen trotzdem gewisse Aufgaben chronologisch exakt gelöst werden, auch wenn das Programm andere Variationen zulässt. Ansonsten endet man schnell in Sackgassen, aus denen nur ein erneutes Laden die Rettung bedeutet. Es gibt zwar in 'Kings Quest VI' wörtwörtlich "Viele Wege nach Rom", doch sollte man sich für einen entscheiden, um Alexanders Liebe am Ende in die Armen schließen zu können. Speichern sollte dabei generell einem Sierra-Spieler im Blut liegen, denn ganz nach dem Motto: "Wie der Vater so der Sohn" rennt Alexander wie sein Daddy blind in jedes nur denkbare Verderben oder kann, wie bereits angemerkt, Gegenstände völlig falsch verwenden.
Steuerung
Wer mit der Maussteuerung des direkten Vorgängers klar kam, dem sollten sich auch hier keine Probleme in den Weg stellen. Bis auf wenige - hauptsächlich grafische - Änderungen ist alles wie man es seit Grahams letzter Reise gewohnt war. Erneut kann man mit der rechten Maustaste die einzelnen Aktionen wie "Nehmen" oder "Benutzen" durchschalten oder kann diese mit einer Mausbewegung zum oberen Bildrand direkt auswählen. Nützlich: Mit höherer Performance als die der verlangten Mindestanforderung, kann die Geschwindigkeit ganz annehmbar hochgeschraubt werden, bis Alexander selbst dem kleinen Muck alle Rekorde abspenstig machen dürfte. Sehr nützlich, denn Alexander geht von Haus aus mehr gemächlich ins Abenteuer.


Fazit
Nach Beendigung der langen Reise, rund um Herz der Prinzessin Cassima, hinterlässt 'Kings Quest VI' einen fast durchweg positiven Eindruck. Vor allem in Sachen Fantasie schien Roberta Williams vor Inspirationen von Märchen und Mythen nur so zu strotzen. Einzig und allein die Tatsache des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades macht einem Adventurier das Leben schwer. Wieviel Zeit wir alleine in den Katakomben verbracht haben, traut man sich kaum jemanden zu erzählen und zu allem Überfluss darf man das Ganze noch einmal antreten, wenn man vor dem Betreten einen wichtigen Gegenstand nicht im Gepäck hatte. Hier hält die Sierra-Politik der anspruchsvollen Spiele die Zügel doch etwas zu straff. Nichtsdestotrotz ein gutes Adventure, das aber aufgrund der Schwierigkeit und der ingesamt drei verschiedenen möglichen Schlusssequenzen lange an den Monitor fesseln kann.
[ Klassiker-Test ]
