
Hersteller: | Deck 13 |
Vertrieb: | bhv |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win 2000/XP / Pentium III 1,5 GHz / 256 MB RAM / 64 MB Ram 3D-Grafikkarte / ca. 700 MB Festplatte |
USK: | Freigegeben ohne Altersbeschränkung |
Offizielle Webseite: | www.ankh-game.com |
Ägypten in 3D
Grafisch ist das Adventure 'Ankh' eine kleine Meisterleistung. Irgendwie haben es die Macher geschafft, den Flair eines 2D-Adventures in die dritte Dimension zu verfrachten. Knuffige Bildwerke und schicke Animationen im Comic-Flair a la 'The Westerner' wissen zu gefallen. Mit aktueller Grafikkarte und zuschaltbaren Direct-9-Effekten sieht das Spiel dann noch einmal einen ganzen Deut besser aus. Vor allem der Glüheffekt ist ein Segen für die Augen.

Tasta--- äh… Maussteuerung
Sehr überrascht waren wir von der Steuerung. Mittlerweile hat man sich an die Abstinenz des Computernagers in Sachen 3D gewöhnt, da kommt 'Ankh' doch tatsächlich mit reiner Point-and-Click-Steuerung. Trotz Kameraschwenks hat man es geschafft, das alles auch noch richtig gut zu realisieren. 'Ankh' spielt sich daher sehr komfortabel. Ein Klick und Assil findet den schnellstmöglichen Weg, ein Doppelklick gibt dem Guten Zunder, damit's schneller von A nach B geht. Kleines Umdenken ist lediglich in der Belegung der Mausknöpfe nötig: So ist die linke Mausstaste ausschließlich zum Betrachten von Gegenständen von Nöten. Den Sohn des Pyramidenarchitekten zur Tätigkeit, wie dem Benutzen oder Nehmen von Gegenständen, zu bewegen, bleibt der rechten Maustaste vorbehalten. Alles in Allem natürlich keine entscheidende Neuerung, denn nach zwei Klicks funktioniert das so gut, dass es scheint, die Steuerung für Adventures wäre bereits immer so gewesen.
Die Akustik
Vertreiber 'bhv' leistete hervorragende Arbeit und gab die Lokalisation in fachmännische Hände. Da wundert es natürlich nicht, dass ausschließlich Profis an die Mikrophone gebeten wurden - darunter der "deutsche" Arnold Schwarzenegger bzw. John Cleese, Renée Zellweger und Ben Stiller. Letzterer in der Rolle des Hauptprotagonisten Assil. Hier scheinen keine Kosten und Mühen gescheut worden zu sein. Humor darf da natürlich auch nicht fehlen. Immer wieder kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen, erinnert sich bei dem einen oder anderen Lacher an bekannte Werke von 'LucasArts' und Co. Außerdem wurden wir den Gedanken nicht los, dass hinter 'Deck 13' waschechte Adventurier stecken - so gelungen wirkt die Komposition aus Bild und Ton. Sound und Musik sind daher natürlich ebenso qualitativ weit oben angesiedelt, wirken niemals störend und passen einfach tadellos in dieses Adventure.


Die Rätsel - 3000 Jahre v. Christus
In 'Ankh' liegt der Schwerpunkt unausweichlich auf den zahlreichen Inventarrätseln. Die sind zumeist sehr logisch und können mit etwas Nachdenken, auch ohne Lösungshilfe, hinter sich gebracht werden. Gelungenes Feature: Mittels der Tabulator-Taste kann man eine To-Do-Liste einsehen, um nicht nur nach längerer Zeit ruckzuck wieder ins Spiel zu finden - sondern auch, um den Überblick zu behalten. Denn einige Rätsel erstrecken sich über mehrere Kapitel. Bereits erledigte Dinge fliegen wieder von der Liste. Mangel ist da leider nur die viel zu kurze Spielzeit. Könner oder Fortgeschrittene sehen den Abspann viel zu schnell - im Schnitt nach 10 bis 12 Stunden.
Kleine Patzer
Aber natürlich leistet sich auch 'Ankh' Schnitzer. So prüft der Kopierschutz zwar die CD bei jedem Start, leider aber legt bei jedem Einlegen der runden Schillerscheibe erst einmal die Installationsroutine los. Die will nämlich, trotz bereits abgeschlossener Einrichtung, wieder und wieder die Daten von der CD auf den Rechner schaufeln. Leider boten sich da nur zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder man knipst den Autostart-Modus von Windows aus oder muss den begonnenen Installationsprozess mit der bekannter Tastenkombination STRG + ALT + ENTF manuell abbrechen. Ein einfaches Startmenü beim Einlegen der CD hätte da Abhilfe schaffen können, doch das sparten sich die Entwickler. Ebenso wurde an der Quantität der Sprecher gespart. Qualitätiv ist die Sprachausgabezwar richtungsweisend für die Konkurrenz, doch hatte jeder der Redner teils zu viele der NPCs abzudecken, was ein ständiges Wiederhören derselben, wenn auch hochwertigen, Stimmen zur Folge hat.


Ein klassisches Adventure im Jahre 2005???
Ja, und was für Eines: 'Ankh' ist ohne Zweifel das genialste Abenteuerspiel 2005. So nah am bekannten, wohligen Flair der alten Zeiten, war kaum ein Spiel in letzter Zeit. Hier stimmt einfach alles. Sicherlich ebenso basierend auf der Tatsache, dass Ex-Lucas-Arts-Mannen wie Dave Grossman oder Tim Schafer, vor dem Release, einen kräftigen Blick auf das Stück Software warfen. Eine absolut uneingeschränkte Kaufempfehlung möchten wir daher für alle Fans der "guten, alten" Zeiten aussprechen und natürlich auch für alle die, die es noch werden wollen. Besonders stolz sind wir darauf, dass so ein geglücktes Werk auch noch aus Deutschland kommt. Zum Teufel mit der wandelnden Leiche des kalifornischen Entwicklers - hier kommt 'Deck 13'. 'Ankh' muss man einfach haben!
