
Hersteller: | Mythos Software |
Vertrieb: | Electronic Arts |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | DOS 5.0 / 386/16 MHz / 590 KB RAM / ca. 1 MB Festplatte |
USK: | - |
Kompatibilität: | ScummVM / DOSBox |
London, England - November 1888
Alles beginnt wie jeden Tag für Sherlock und seinen Kollegen, als die beiden plötzlich eine eilige Mitteilung von Scotland Yard erreicht: Sarah Carroway, eine 25-jährige Schauspielerin, wurde auf brutalste Weise ermordet. Leider deutet alles darauf hin, dass es sich scheinbar um das Werk von Jack the Ripper handelt, wenn auch weit weg von dem Bezirk, in welchem eigentlich die grausamen Morde geschahen. Die Aufgabe der beiden Ermittler ist natürlich klar: Herausfinden, was wirklich passiert ist und ob der ortsansässige Inspektor Lestrade Recht mit der Annahme hat, dass der Ripper auch für diesen Mord verantwortlich war.
Romanartige Story mit ebenso gelungener Optik
Die Geschichte, welcher die beiden Profi-Schnüffler Stück für Stück aufdecken ist sehr spannend und tiefgängig. Fast könnte man meinen, einen Doyle-Roman zu lesen, spielt sich das Spiel doch wahrlich wie ein sehr gutes Buch der Reihe. Dabei muss sich auch die perfekte Aufmachung des Adventures keinesfalls verstecken, denn 'The Lost Files of Sherlock Holmes' bietet schicke Oldschool-Grafik auf hohem Niveau: Alle Locations und Figuren sind liebevoll zusammengepixelt und sehen einfach nur gut aus - selbst auf ihre alten Tage.


Hier entlang, Dr. Watson!
Die Steuerung wurde - wie es sich für ein anständiges Adventure der "guten, alten Zeiten" gehört - natürlich vollkommen mit der Maus gelöst. Das Inventar kommt mit satten 9 Tätigkeitswörtern daher, wobei aber nur die ersten 6 direkt relevant für das Spielgeschehen sind, begonnen bei 'Schau' über 'Benutze', bis 'Gib'. Die drei weiteren Verben dienen lediglich zum Speichern, um Voreinstellungen zu ändern und zum Nachlesen der Ereignisse, in Form eines Tagebuches. Zu Letzterem sei gesagt, dass dieses sich parallel zum Spielgeschehen füllt, selbst wie ein echter Roman liest und sogar ausgedruckt werden kann.
Intelligente Rätsel und Dialoge
Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich, logisch in das Spielgeschehen integriert und wirken im Grunde nie fehl am Platz. Hier kann man den Entwicklern ein besonderes Lob aussprechen. Zusammen mit den grauen Hirnzellen sollte es im Grunde auch für Anfänger nicht schwer sein, das Spiel nach und nach zu lösen. Dabei helfen nicht zuletzt auch die gut ausgearbeiteten, romanartigen Dialoge. Vor allem zwischen Watson und Holmes kommen so an den verschiedensten Orten Gespräche aller Art zustande. Nebenbei bemerkt: Watson hat alles andere als eine passive Rolle. Stets ist er mit Rat und Tat zur Seite, gibt uns gern einmal kleine Denkanstöße, wenn wir nicht weiter wissen, macht Vorschläge und unterstützt unseren Meisterdetektiv, wo er nur kann - natürlich immer im Rahmen der feinen, gepflegten, englischen Art.


Ab in die Baker Street…
Das Reisesystem wurde schick umgesetzt, mit Pferd und komplettem Gespann jagen die beiden Ermittler durch London, auf einer Stadtkarte, die vier Bildschirme in Anspruch nimmt. Problem ist hierbei eben nur, dass das Reisen von einem Ende der Stadt zum anderen schon mal 20 Sekunden in Anspruch nehmen kann. Einmalig fällt das natürlich nicht ins Gewicht, aber aufgrund der vielen Ortswechsel kann das, auf Dauer, schon als etwas nervend empfunden werden.
Das Ende unserer Ermittlungen
'The Lost Files of Sherlock Holmes' ist ein sehr interessantes und spannendes Adventure, verpackt in richtig schicker Optik, ordentlichen Musikstücken, die zusammengefasst eine tolle Atmosphäre aufbauen und aufgrund dessen jedem Adventure-Fan nur wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Sir Arthur Conan Doyle wäre stolz auf die Macher dieses tollen Werkes!
[ Klassiker-Test ]
