
Hersteller: | Legacy Interactive |
Vertrieb: | bhv / Xider |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win 2000/XP/Vista / Pentium III 800 MHz / 128 MB RAM / 64 MB 3D-Grafikkarte / ca. 2,4 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.ci-game.de |


Ganz wie im Fernsehen
Kaum ist Detektiv Robert Goren am Tatort eingetroffen, muss er möglichst akribisch den Tatort absuchen, um Beweise zu sichten. Nicht minder wichtig sind auch etwaige Zeugenaussagen, bei denen allerdings darauf zu achten ist, in welcher Art mit den Befragten gesprochen wird. Maximal fünf Ansprechmöglichkeiten stehen dabei zur Verfügung. Die wiederum reichen von mitfühlend bis gereizt. Geht man falsch an einen Zeugen heran, kann dies dazu führen, dass der partout nicht mehr mit den Hütern des Gesetzes sprechen will. Dabei hilft ein roter und grüner Fortschrittsbalken. Ist letzterer komplett gefüllt, gibt es vorerst nichts mehr zu bereden und man hat als Interviewer alles richtig gemacht. Neigt sich hingegen der rote Balken dem Ende, ist das Gespräch beendet und der Zeuge ist für die weiteren Ermittlungen vorerst nutzlos und benötigt Zeit, sich zu beruhigen. Da bietet sich dann nur noch die Möglichkeit, den unwilligen Gesprächspartner unter Beobachtung stellen zu lassen, um mehr über ihn zu erfahren. Noch wichtiger ist natürlich das Sichten der Beweise, die man schleunigst im Labor untersuchen lassen sollte. Immerhin sagen die den Ermittlern oft mehr als Tausend Worte.
Digitaler Sherlock Holmes
Auch wenn 'Criminal Intent' ein Krimi-Adventure ist, kann man seinen Spürsinn dennoch getrost zu Hause lassen. Die Verdächtigungen des Spielers sind nämlich irrelevant und werden hingegen von einem Laptop übernommen, der sich im Hauptquartier befindet. Dem gibt man einfach die Beweise, Personen oder Zeugenaussagen zu futtern und er erstellt komplett automatisch ein Täterprofil. Durch dieses kann man dann die bereits besuchten Personen jagen und erhält so für eine bestimmte Person immer deutlichere Übereinstimmungen, die auf den Täter hinweisen. Diesem muss man dann nur noch nachjagen und bekommt so schließlich seinen Täter. Überhaupt sind die Rätsel von den ersten Verdächtigungen bis zum Einkerkern der Schuldigen nicht sehr anspruchsvoll. Man hat zwar die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden, doch regeln die fast ausschließlich die Einfachheit der logischen Puzzleleien und die Geduld der befragten Zeugen. Im einfacheren Modus kann man sich mehr als einmal im Ton vergreifen, ohne den Befragten zu verschrecken und bekommt mehr Hinweise zur Lösung.
Schlichte grafische Präsentation mit professioneller Vertonung
Dass man bei Spieltiteln, die an Film und Fernsehen angelehnt ist, oft an der Technik spart, bestätigt sich bei 'Criminal Intent' leider einmal mehr. Auch wenn es ein klassisches Adventure ist, hätte man ruhig mehr Zeit in das Gesehene investieren können. Vor allem die Charaktere sehen sprichwörtlich „billig“ aus, von deren laschen und trägen Animationen ganz zu schweigen. Es wurde zwar versucht, mit zuschaltbaren Effekten wie einem hoch aufgelösten Schatten oder zufälligen Hintergrundanimationen, das spielerische Erlebnis zu steigern, dennoch kommt die Präsentation nicht über ein schwaches Mittelmaß hinaus. Doch, was die Grafik falsch macht, macht die Akustik richtig. So gefällt vor allem die durchweg professionelle Sprachausgabe, für die man sogar den originalen, deutschen Sprecher von Detektive Robert Goren gewinnen konnte. Da werden sich Fans der Serie natürlich sofort heimisch fühlen. Aber auch am sprachlichen Rest wurde keineswegs gespart. Laien durften die Sprachkabine nur von außen sehen. Ebenso stimmt die melodische Untermalung, die zusammen mit der Synchronisation gekonnt eine Atmosphäre aufzubauen weiß, die wir beim reinen Anblick der Grafik niemals vermutet hätten.


Fazit
Auch wenn so Mancher mittlerweile keine Krimiserien mehr sehen kann, da die mittlerweile Überhand zu nehmen scheinen, sollte er bei diesem Adventure doch einen Blick riskieren. Wir waren jedenfalls angenehm überrascht. Immerhin hatten wir dem Titel beim ersten Blick nicht so viel Potenzial zugetraut: Die einzelnen Geschichten sind interessant und spannend aufgemacht, die Vertonung lässt keine Kritik unserseits zu. Hätte man nun noch in grafischer Hinsicht mehr Hand angelegt, dann gäbe es für uns im Grunde nichts zu schimpfen. Wer die Serie mag, der wird dieses Spiel nicht minder mögen. Aber auch Neulingen in der 'Criminal Intent'-Welt könnte etwas Detektivarbeit nicht schaden!
[ 08.09.2007 ]
