Hersteller:
| Kheops Studios
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Vertrieb:
| Peter Games
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Steuerung:
| Maus
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Systemanforderungen:
| Win 98SE/2000/XP/Vista / Pentium III 800 MHz / 64 MB RAM / 64 MB Grafikkarte / ca. 1,6 GB Festplatte
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USK:
| Freigegeben ab 6 Jahren
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Offizielle Webseite:
| www.nostradamus-game.de
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Die Mannen von den 'Kheops Studios' lieben Geschichte so sehr, dass sie vergangenen Zeiten nun schon mehrere Abenteuer widmeten. Das Eine schoss uns auf den Mond, das Nächste verfrachtete uns in die Steinzeit und wieder ein Anderes stellte uns an die Seite von Leonardo Da Vinci. Dieses Mal treffen auf den wohl bekanntesten Propheten der Geschichte überhaupt: Nostradamus.
In dem gleichnamigen Adventure schlüpfen wir aber nicht direkt in die Rolle des bedeutenden Zukunftssehers, sondern in die der jungen Tochter. Die wird mit einem ungewöhnlichen Auftrag betraut, nachdem die Welt der Monarchen aufschreit. Denn im königlichen Hause sterben reihenweise Leute, was sich niemand so recht erklären kann. Die Königin selbst sieht keinen anderen Ausweg, als Nostradamus persönlich zu konsultieren, damit der das schlimme Schicksal abwenden kann und nicht noch weitere Menschen das Zeitliche segnen. Der vergewissert der Königin, sich dem Fall anzunehmen und bietet Ihr seinen Sohn César als Unterstützung. Doch der ist überhaupt nicht anwesend. So bleibt dem Töchterchen nichts anderes übrig als an dessen Stelle zu treten und sich vollständig in ihn zu verwandeln. Als Folge dessen wird ein falscher Bart angelegt, eine Perücke aufgesetzt, die weiblichen Rundungen abgebunden und auf geht’s, nach erster Grübelarbeit, ins königliche Haus. Die wittern nichts von dem Betrug und können die falsche Fasade tatsächlich nicht durchschauen. Schnell wird für die junge Frau jedoch klar, dass die Todesserie nicht viel mit Wahrsagerei zu tun hat und ein Mörder sein Unwesen zu treiben scheint.
Statische Bildwerke mit angenehmer musikalischer Untermalung
Da die Entwickler bei sämtlichen Spielen immer auf die gleiche Technik setzen, sieht man auch in 'Nostradamus' die Welt aus den Augen Madeleines. Die kann sich in jeder Räumlichkeit 360-Grad umschauen. Die Grafik erstrahlt dabei in bekanntem Gewand: Sehr ansprechend, aber doch recht bewegungslos. Oft stiefelt man durch sehr unbelebte Orte. Dennoch schafft es der äußerst hohe Detailgrad jeder einzelnen Location eine durch und durch glaubhafte Atmosphäre aufzubauen. An jede Kleinigkeit wurde gedacht und überall gibt es etwas zu entdecken oder aufzunehmen. Der Soundtrack ist eine Klasse für sich. Er unterstreicht angenehm das Gesehene und hier und da vernimmt man sogar leichten Gesang und das in einer Qualität, bei der man keinen Grund zum Meckern findet. Gleiches, mit schwachen Abstrichen, gilt für die deutsche Vertonung. Die ist allgemein richtig gut gelungen, kommt aber nur selten zum Einsatz, was den Hauptkritikpunkt darstellt.
Viel Rätsel, wenig Story
Die Grübeleinlagen sind erneut wieder der Kernpunkt des gesamten Spieles und sogar derart dominant, dass die eigentliche Geschichte mit fortlaufender Zeit mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Denn sind zu Beginn die Rätsel noch recht simpel, ist dann schon mal der Hobby-Chemiker in Euch gefragt. Immerhin müssen Tränke und besondere Mixturen erstellt werden, die gleich mal nicht weniger als ein knappes Dutzend Zutaten benötigen. Hierbei muss natürlich auf die hinzugegebene Menge geachtet werden. Ist zuviel im Mixtur-Behälter, dann war die Zubereitung umsonst und muss erneut begonnen werden. Für die Welt der Astrologie sollte man außerdem ebenfalls ein gewisses Interesse mitbringen. Denn hier muss einiges an Grundwissen hervorgekramt werden. Das Spiel gibt Euch zwar die Chance, sich dieses Wissen auch direkt im Adventure anzueignen, doch streckt das die Spielzeit unnötig.
Wieder nur für 'Kheops'-Fans!
Es ist angenehm anzusehen, wie die 'Kheops Studios' Spielern die Chance geben, in die Zeit zurück zu reisen und dort Abenteuer zu erleben. Leider sind die aber eben nichts für Jedermann. Wer sich für die Epoche interessiert und vor den genannten Rätseln nicht zurückschreckt oder prinzipiell ein Fan der Schmiede selbst ist, kann zugreifen. Doch für alle anderen ist 'Nostradamus' ein Abenteuer, das im Fazit nicht über eine befriedigende Wertung hinauskommt. Vor allem das extrem schlappe Ende ist die Mühe eigentlich nicht wert, bis dahin durchzuhalten. Als cleverer Abenteurer, der sich dieser Fülle von Rätseln stellt, erwartet man einfach viel mehr!
[ 13.01.2008 ]
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