Hersteller:
| Zoetrope Interactive
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Vertrieb:
| Lighthouse Interactive
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Steuerung:
| Maus
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Systemanforderungen:
| Win 2000/XP/Vista / Pentium III 1 GHz / 256 MB RAM / 128 MB Grafikkarte / ca. 1,1 GB Festplatte
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USK:
| Freigegeben ab 16 Jahren
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Offizielle Webseite:
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'Scratches' hat es einst vorgemacht: Die Entwickler schafften es tatsächlich mit wenigen Mitteln ein Adventure zu schaffen, dass einmal mehr zeigt, dass es doch auf die inneren Werte ankommt: Denn auf den ersten Blick konnte uns das Spiel damals nämlich nicht begeistern. Doch je mehr wir in diese Welt eintauchten, je stärker lehrten uns die Macher das Fürchten, was wir niemals so positiv erwartet hätten. 'Zoetrope Interactive' versucht sich nun an einem Titel, der im Grunde gleiche Kost bietet, aber darüber hinaus auch mit einem bekannten Namen protzen kann, nämlich H.P. Lovecraft. Dessen Einfluss auf die Welt des Horrors hallt bis zum heutigen Tage nach und wird das sicherlich auch noch weiterhin tun. Ob sich eben dieser Einfluss bei 'Darkness Within' bezahlt machte, könnt Ihr in den folgenden Zeilen nachlesen.
Das Ende ist der Anfang: Police Detektive Howard Loreid sitzt in einer Nervenheilanstalt. Die Behörden fanden den Hüter des Gesetzes völlig verstört vor. Er lachte irgendwie unheimlich und murmelte unverständliche Sätze. Die Ärzte konnten ihm zwar weitestgehende Ruhe verschaffen, doch so richtig hat er seine Erlebnisse, die er während der Jagd nach dem Detektiv-Kollegen und einem mutmaßlichen Mörder Loath Nolder machte, noch immer nicht verarbeiten können. Er beginnt damit, seine Erlebnisse zu Papier zu bringen. Von nun an schlüpft der Spieler in die Rolle des verstörten Detektivs und durchlebt die Ereignisse, welche Howard zu guter Letzt in der Nervenheilanstalt enden ließen …
5.November 2011
Detektiv Loath Nolder steht im Verdacht, einen Mord begangen zu haben. Leider ist der untergetaucht und für die Behörden nicht mehr auffindbar. Aus diesem Grund beauftragt man Howard Loreid, ebenso ein Ermittler des Gesetzes, sich an die Fersen des mutmaßlichen Täters zu heften. Doch schon zu Beginn scheinen die Ereignisse aus dem Ruder zu laufen. Howard quälen abstruse Alpträume, die den Guten mehr und mehr zu einem nervlichen Wrack verkommen lassen. Die Jagd nach Loath Nolder scheint dies auch noch zu verschlimmern. Denn je mehr er auf den Pfaden seines Berufskollegen wandelt, je mehr erlebt er schaurige Ereignisse, die seine Nerven tüchtig auf die Probe stellen.
Grafisch in der Mitte …
Das bildtechnische Gerüst kann dabei gerade noch überzeugen und bewegt sich im Bereich der Durchschnittlichkeit. Die 360-Grad-Locations wirken darüber hinaus auch recht leblos. Zwar hat man versucht, immer wieder ein paar Animationen einzubetten, doch sind die die Ausnahme, was schade ist. Denn mehr Bewegung hätte dem Titel wirklich gut getan. Sehr gelungen hingegen sind die zahlreichen Schockmomente des Adventures. So werden gekonnt Bildeffekte genutzt, um beispielsweise die Panikattacken des Protagonisten zu verdeutlichen. Das Bild verzehrt sich bei Kameraschwenks oder blitzt hell auf, wenn sich Howard zu Tode erschreckt. Letzteres führt oft unweigerlich dazu, dass man sich ebenso erschreckt. Ein prima Effekt! Des Weiteren gibt’s in besonders grusligen Gefilden ein Bildrauschen, so dass das Gesehene wirkt, als würde man es durch eine veraltete Videokamera betrachten. Wer von dem Effekt nicht genug bekommen kann, hat auch die Möglichkeit, sich diesen dauerhaft im Spiel anzeigen zu lassen.
… akustisch ganz weit oben!
Doch die eigentliche Stärke sind nicht die grafischen Spielereien, welche die durchschnittliche Grafik aufwerten. Die eigentliche Stärke sind ganz klar die Soundeffekte. Bei entsprechendem Audio-Equipment sind die nämlich grusliger denn je. Beim Durchforsten eines alten Herrenhauses knarren die Dielen, in den Alpträumen hört man ein schauriges Klopfen und in Schreckmomenten vernimmt man Howards Herzgeräusche, die im Zusammenspiel mit den Filtereffekten ein Gruseln ermöglichen, welche selbst den Genrevertreter 'Scratches' in den Schatten stellen. Wenn man den Titel in einem abgedunkelten Raum bei lauter Musikanlage spielt, dürfen Kollegen oder Bekannte nur nach ausdrücklicher Ankündigung den Raum betreten – soviel ist sicher. Denn wenn man durch einen gruseligen Keller streift, plötzlich einen merkwürdigen Schatten vernimmt, Howard in Panik verfällt, schwer atmet, sein Herz zu rasen beginnt und man selbst wie ein Wilder klickt, um schnellstmöglich den Ausgang zu erreichen, sich umdreht und sieht, das die dunkle Gestalt immer näher kommt - kann einem wahrlich ein Schauer über den Rücken laufen, den man selten so intensiv am PC erleben durfte. Negativ hingegen fiel uns auf, dass man leider nicht alle Passagen deutsch synchronisierte. Lediglich die wenigen Gespräche hat man sprachlich professionell unterlegt.
Ungruseliges, innovatives Rätseldesign
Die Denksportaufgaben erstrecken sich gleich über mehrere Gebiete. Die klassischen Inventarrätsel sind dabei selbstredend ebenso vertreten, machen aber nur rund ein Drittel des Spieles aus. Besonders wichtig ist Howards Verstand, der durch ein eigenes Menü, das so genannte „Denk-Menü“, dargestellt wird. In diesem Bereich werden sämtliche Hinweise, die Howard im Laufe des Spieles aufgenommen hat, vermerkt. Auch diese können, wie normale Inventargegenstände, dann miteinander verbunden werden und führen so zu neuen Schlüssen, die das Spiel vorantreiben. Diese Hinweise findet man vor allem in den zahlreichen Dokumenten, die es zu lesen gilt. Aber nicht nur das Lesen wird hier dem Spieler abverlangt, sondern auch das Unterstreichen wichtiger Passagen im Text, die dann, soweit relevant, als eben genannte Hinweise im „Denk-Menü“ eingetragen werden.
'Darkness Within': Ein schaurig schönes Abenteuer!
Von diesem Titel sollten sich vor allem 'Scratches'-Fans angesprochen fühlen. Wem dieser Genre-Konkurrent nämlich zusagte, der wird auch an diesem Adventure seine helle Freunde haben, das den Grusel-Faktor mindestens um Faktor drei erhöht. Darüber hinaus kann auch jederzeit der Schwierigkeitsgrad, der zwischen Standard, Detective und Senior Detective pendelt, verändert werden. Mithilfe dessen lassen sich vor allem der Grad der hilfreichen Tipps und das automatische Unterstreichen wichtiger Schlüsselwörter in Dokumenten einstellen. Damit bekommen also sowohl Neulinge als auch Profis die Chance, sich mal wieder richtig schön zu Gruseln! Ganz klarer Geheimtipp!
[ 24.01.2008 ]
Kommentare defcon5:
Schade, fast ein Jahr nach dem Testartikel hat hier immer noch niemand etwas geschrieben. Dabei ist dieses Spiel eines der besten Horror-Adventures aller Zeiten. Es baut so eine derart geniale düstere Atmosphäre auf und zieht den Spieler mit fortschreitender Spielzeit in einen tiefen Sog aus Finsternis, Nervenkitzel und Irrealität, der einen auch nach Spielende nicht so schnell loslässt.
Selbst das ohnehin schon fast perfekte Scratches wurde durch Darkness Within noch übertroffen. Auf den bald kommenden Nachfolger freue ich mich schon riesig!!
(03.01.2009 _ 01:26:09)KevKev:
Ein wirklich fesselndes Spiel dass mich dazu bewegt hat, mehrere Horror-Adventur-Games zu spielen.
Wem dieses Spiel gefallen hat, sollte sich auch mit den Spielen Barrow Hill, Dark Fall 1&2 sowie Midnight Nowhere vergnügen. Nervenkitzel garantiert.
Bei diesem Spiel war ich allerdings von mir selbst entäuscht, da ich nur zwei von zehn Geheimnissen entdeckt habe und ich wundere mich immer noch, eas ich übersehen habe, habe doch alles genau unter die Lupe genommen.
Wenn es da wirklich nen Nachfolger geben sollte..."JUBEL"
(13.02.2009 _ 13:05:13)
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