
Hersteller: | Centauri Production |
Vertrieb: | dtp Entertainment |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win XP/Vista / Pentium IV 1,6 GHz / 512 MB RAM (XP) & 1 GB RAM (Vista) / 128 MB Grafikkarte / ca. 2,8 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.mementomori-game.de |



Das ist ja in 3D?!
Während der ersten Screenshot-Veröffentlichungen hätte man glatt glauben können, einige Locations wären vorgerendert. Doch weit gefehlt: Vorgerendert sind ausschließlich die stimmigen Filmsequenzen, sämtliche zu bereisenden Orte sind vollständig im Echtzeit-Gewand der dritten Dimension – und das kann sich richtig sehen lassen. Die Details, die Beleuchtung, die genialen Spiegelungen, alles stimmt. Das spiegelt sich jedoch auch in den Hardwareanforderungen wieder. Bei wem der Titel lediglich funktionieren soll, der kann mit den oben genannten Anforderungen für den Rechenknecht getrost auf Ermittlungstour gehen. Soll das Adventure hingegen akkurat aussehen, sollte es schon ein nicht allzu alter Rechenknecht sein. Und bei wem es letzen Endes gar brillant ausschauen und hoch aufgelöst sein soll, der sollte möglichst das Motherboard und die Platinen noch niemals entstaubt haben müssen. Denn dafür benötigt Ihr aktuellere Power. Je nachdem, welche Anforderungen Ihr erfüllen könnt, sieht 'Memento Mori' dennoch durchweg gut aus. Störend sind nur die etwas roboterartigen Animationen, die es hier und da zu sehen gibt. Andere Animationen hingegen sind wieder sehr gelungen. Immerhin wird jede Aktion, die Ihr dem Protagonisten befehlt, mit einer Animation untermalt. Soll Lara beispielsweise zu Beginn Ihr Handy aufladen, dann sieht man, wie sie den Akku in die Steckdose und das andere Ende in ihr Mobiltelefon stöpselt. Echt gelungen!
Tolle Akustik mit einer Ausnahme …
Die Sprachausgabe kann sich durchweg hören lassen. Wie, während der Synchronisationsarbeiten, bekannt wurde, konnte Vertreiber 'dtp Entertainment' Sänger Dero, aus der Band 'Oomph!', für die Eindeutschung verpflichten. Auch wenn er keine spielbare Rolle spricht, lieh er seine Stimme Andre, dem Bruder von Max, der – wie Sophia Hapgood in 'Indiana Jones IV' – ständig an Max‘ Seite ist und mit ihm zusammen das Abenteuer bestreitet. Darüber hinaus schlüpft Ihr wechselnd in die Rolle der jungen Lara. Sind auch sämtliche Redner gut bis sehr gut besetzt, so ist es beinahe ironisch, dass gerade Deros Stimme so ganz und gar nicht in die hochkarätige Sprecherriege passt. Falsch betont und beinahe emotionslos liest der alteingesessene Sänger seine Texte ab. Schade, denn so verpufft die eigentlich sehr gute PR-Aktion. Aber, seine schwachen sprachlichen Leistungen trüben keinesfalls den Spielspaß. Immerhin ist 'Memento Mori' bis zum letzten Bit im Grunde recht spannend und bietet neben den bereits erwähnten Entscheidungsmomenten auch überaschende Wendungen der Geschichte. Die musikalische Seite zeigt sich gut proportioniert und besticht mit einem ansprechenden Soundtrack und angenehmen Melodien.


Leichter Grübelspaß
Wer mal wieder eine echte Herausforderung im Genre der Abenteuerspiele sucht, der muss leider weitersuchen. Die Rätsel in 'Memento Mori' sind zwar komplett logisch und absolut nachvollziehbar, doch auch ziemlich leicht. Einen richtigen Durchhänger haben somit Anfänger und Neueinsteiger nicht zu befürchten. Fortgeschrittene und Experten werden sich an der einen oder anderen Stelle unterfordert fühlen. Vor allem die Dialogrätsel sind im Grunde irgendwie sinnfrei, dabei funktionieren die Gespräche grundlegend sehr einfach: Ein lachender Smiley bejaht oder unterstützt die Aussage des Gegenübers, ein trauriger Smiley löst das Gegenteil aus und ein Fragezeichen-Symbol stellt eine Frage zum Thema. Aufgrund dieses Umstandes, stets nur zwischen drei Symboliken zu wählen, versucht man sich einfach bei jedem Charakter in allen drei Antwortmöglichkeiten – eine führt stets zum Erfolg. Auch bereits besprochene Sachen können wieder und wieder gefragt werden und werden eins zu eins noch einmal und im gleichen Wortlaut beantwortet. Obendrein sind manche Dialoge durch das System der drei Symbole schwer zu führen. Stellt der Gesprächspartner Lara oder Max eine Frage, dann liegt das Anklickbare wohl auf der Hand. Aber was ist, wenn der gar keine Frage stellt, sondern eine schlichte Aussage macht? Das kommt nämlich immer wieder einmal vor und da wussten wir in diesem Moment nicht wirklich, welches Symbol hier zu betätigen war – da half lediglich probieren.
Unterm Strich …
… ist 'Memento Mori' ein sehr gutes und spannendes Adventure geworden. Anfänglich erinnert die Geschichte zwar etwas an den Film 'Sakrileg', doch geht der Titel danach in eine eigene Richtung und hat die eine oder andere Überraschung parat. Die Grafik glänzt von der Wertung gut bis sehr gut und setzt, nach dem ähnlich schicken 'Treasure Island', neue Maßstabe im dreidimensionalen Bereich bei Adventurespielen. Schade fanden wir’s lediglich, dass Dero nicht ganz mit seinen Sprecherkollegen mithalten konnte. Bei der Installation des Spieles schaufeln sich notorische Weiter-Weiter-Fertig-Anwender die Demoversion des Rollenspieles 'Drakensang' ebenfalls auf die Festplatte. Gar keine Wahlmöglichkeit bietet die Routine übrigens für die zahlreichen Trailer, die auf der DVD zu finden sind. Denn die nehmen rund 230 Megabyte zusätzlich ein. Das hätte man mit einem Startmenü für den Autostart lösen können, das die Filmchen bei Bedarf direkt von der Schillerscheibe abspielt, denn die muss ohnehin im Laufwerk verbleiben. Aber ein solches Startmenü hat leider nicht den Weg auf den Datenträger gefunden, womit bei jedem Einlegen der DVD wieder und wieder das Setup versucht, den Dienst anzutreten. So etwas muss heutzutage nicht mehr sein, finden wir. Aber weg von der Installation und zurück zum eigentlichen Spiel: Denn unser Fazit ist sehr positiv. Aufgrund der wenigen Makel raten wir Euch, auf jeden Fall zuzugreifen und sich diesen spannenden Titel nicht entgehen zu lassen! Einmal mehr haben die Mannen von 'dtp Entertainment' nämlich aufs richtige Pferd gesetzt!
[ 14.11.2008 ]
