Hersteller:
| Atlantis Interactive Entertainment
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Vertrieb:
| Flashpoint
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Steuerung:
| Maus
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Systemanforderungen:
| Win 98SE/2000/XP / Pentium III 1 GHz / 256 MB RAM / ca. 2 GB Festplatte
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USK:
| Freigabe ohne Alterbeschränkung
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Offizielle Webseite:
| www.secrets-of-atlantis.com
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Kaum eine in der Vergangenheit vom Meer verschlungene Landmasse kann jung und alt stärker faszinieren als Atlantis. Kein Wunder, wird dem untergegangenem Fleckchen Erde doch nachgesagt, dass es gesellschaftlich und technisch weiter gewesen sein soll als es die gesamte Menschheit in unserer heutigen Gegenwart ist - und dies zu Zeiten, als auf anderen Kontinenten die Menschen noch mit Stöcken gejagt haben und sich mit Tierfell kleideten. Zu verdanken haben wir diesen Mythos dem bekannten Philosophen Plato, der als erster vor rund 2500 Jahren von Atlantis schrieb. Viel Zeit ist seit dem vergangen, aber der Faszination konnte selbst die lange Zeitspanne nichts anhaben.
Howard Brooks reist als Passagier im berühmten Luftschiff Hindenburg, an dem er selbst mitgearbeitet hatte. Doch anstatt den Flug zu genießen, wird dem ein jähes Ende bereitet: Zwei finstere Gestalten überfallen Brooks und sabotieren kurzerhand das Luftschiff. Howard muss nun nicht nur den Anschlag auf seinen geliebten fliegenden Koloss vereiteln, sondern auch herausfinden, was die Männer von ihm wollten. Zurück in den Staaten erfährt er, dass sein Vater ihm ein sehr wertvolles Medaillon hinterließ, das ein Drittel eines Schlüssels sein soll, welcher die Tore zu Atlantis öffnet. Vom Abenteuer gepackt, muss Howard nun die beiden anderen Schlüsselteile finden, um so der Legende immer näher zu kommen. Leider ist er nicht der einzige, der eben das schaffen will. Eine Extremistengruppe verfolgt nämlich exakt dasselbe Ziel. Klingt alles sehr bekannt, denn, wir erinnern uns, Indiana Jones war bereits in seinem vierten Abenteuer mit gleicher Konstellation unterwegs. Die Parallelen zum bekanntesten Archäologen der Film- und Spielegeschichte sind also nicht von der Hand zu weisen. Dennoch hat Entwicker 'Atlantis Interactive' versucht, einen eigenen Weg einzuschlagen.
Die Grafische Umsetzung …
… ist gelungen und vor allem die Zwischenanimationen wissen sehr zu gefallen. Gespielt wird aus der Egoperspektive im Myst-Stil. In jeder Location kann man sich außerdem jederzeit 360-Grad umschauen, was die Orientierung erleichtert. Als zusätzliche Navigationshilfe wechselt die Kamerasicht, vor dem Weitergehen, automatisch in die Perspektive, die nach dem Einladen der nächsten Örtlichkeit zu sehen ist. Das bringt Übersicht in den Abenteureralltag. Ebenso angenehm fielen uns die sehr kurzen Ladezeiten auf, die ein zügiges Vorankommen gewährleisten.
Mangelnde Optionsvielfalt
Das Optionsmenü ist hingegen etwas karg ausgefallen. Ein Wechsel der Auflösung ist nicht möglich, was bei den gewählten 1024x768 Bildpunkten auch unwichtig erscheint. Wichtig hingegen wäre eine Einstellmöglichkeit für die Sensibilität der Maus gewesen. Die ist nämlich von Haus aus sehr schwach eingestellt, dass man beim Umschauen oft den Rand des Mauspads erreicht. In die Kategorie "Ist dabei, geht aber nicht" fällt die Option zum Einstellen der Untertitel. Die ist nämlich absolut unnütz, da die eingeblendeten Textfelder bei beiden Einstellmöglichkeiten sichtbar sind. In Sachen Optionen wäre also ein Patch angebracht. Zumal auch der Koperschutz kleinere Probleme bei uns verursachte. Mit einem unserer DVD-Laufwerke wollte das Spiel nämlich partout nicht zusammenarbeiten und forderte uns immer wieder auf, doch die originale Schillerscheibe einzulegen.
Gute Musik und Sprachausgabe
Sehr angenehm fiel uns beim Spielen der wirklich vorzüglich gelungene Soundtrack auf. Die im Hintergrund zu hörenden Melodien sind nicht nur spielerisch sinnvoll, um beispielsweise Spannung aufzubauen, sondern klingen schlichtweg richtig gut. Ebenso die Sprachausgabe lässt nur Luft zu wenig Kritik. Sicherlich Geschmackssache, aber gerade den Hauptprotagonisten Howard hätten wir vielleicht mit einer markanteren und passenderen Stimme versehen. Außerdem ist zu wenig vertont wurden. Will man beispielsweise einen Gegenstand benutzen, ertönt noch nicht einmal ein "Das geht so nicht" oder dergleichen. Im Gegenteil: Das Programm reagiert gar nicht auf Aktionen, die nicht eingeplant sind.
Rätsel und Steuerung
Durch Howards Welt zu steuern ins denkbar einfach: Man klickt die Richtung an, in die man gehen möchte und schon ist die nächste Location sichtbar. Mit der rechten Maustaste wird das Inventar aufgerufen, in welchem Gegenstände miteinander oder mit Objekten in der Umgebung ganz leicht kombiniert werden können. Leider weiß man oft nicht so recht, was man eigentlich tun soll. Die Aufgaben, die vor einem liegen, werden oft nur dürftig oder gar nicht erklärt. Da fallen besonders die fehlenden Informationen zu den Gegenständen auf. Die fehlen nämlich komplett. Ansonsten müssen im Logikbereich auch Maschinen oder ähnliches verstanden werden. Anfangs erweisen sich die allerdings als einfache Aufgaben. Im Laufe des Spieles werden die dann aber einen Deut knackiger.
Interessantes Abenteuer!
Nimmt man alle Punkte zusammen, weiß der fünfte Teil von 'Atlantis' zu gefallen. Unserer Meinung nach handelt es sich hierbei sogar um einen der besseren Teile der gesamten Serie, der vor allem dem Vorgänger um Längen voraus ist. Auch wenn Howard Brooks nur wenig vom bekannten Indy-Feeling versprüht, ist 'Atlantis V' ein solides und gutes Adventure geworden, das man vor allem Fans des Mythos, die sich mit der Rätselmischung anfreunden können, empfehlen kann.
[ 13.01.2007 ]
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