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Hersteller: | City Interactive |
Vertrieb: | Lautsprecher Promotion |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win XP/Vista / Pentium IV 2 GHz / 512 MB RAM / 64 MB Grafikkarte / ca. 4 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.artofmurdergame.com/aom2 |
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Auf „Los“ geht’s los!
Die Entscheidung, den Spieler nicht mit viel Vorgeplänkel direkt in die laufenden Ermittlungen zu werfen, ist eine interessante Idee, auch wenn sie den Nachteil haben könnte, dass man sich anfangs etwas uninformiert vorkommt oder gar vermutet, eine wichtige Sequenz unbeabsichtigt übersprungen zu haben. Doch hat man erst einmal den Tatort in Paris untersucht, ist man im Nu von der Handlung eingenommen. Wie beispielsweise im großen Blockbuster-Movie-Vorbild 'Sieben', finden sich nämlich allerhand Hinweise, die der Täter absichtlich am Tatort versteckt hat und die den französischen Ermittlern entgangen sind. So ist Nicole ihren Kollegen vor Ort ständig voraus und ermittelt fast ausnahmslos im Alleingang. Dabei entwickelt sich erst im Laufe der Zeit die Tragweite der Handlung, die die junge Agentin, neben Paris, auch nach New Orleans, Marseilles, das kubanische Havanna und in die spanischen Pyrenäen, quer über den Globus zieht. Die Handlung ist dabei kontinuierlich spannend erzählt und mit rund fünfzig filmischen Sequenzen sehr gekonnt inszeniert.
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Schlappe Gespräche
Weniger gut gefallen haben uns aber die eher minimalistischen Dialoge. Die sind zwar sauber vertont und mit guten, wenn auch keinen prominenten, Sprechern besetzt worden, doch stützt man sich in den Unterhaltungen zu oft nur auf das Wesentliche. Entweder man befragt Personen zu diversen Mordfällen oder spricht sie nur an, weil man einen Gegenstand benötigt. Trotz komfortablem Multiple-Choice-System wird von dem dadurch einfach deutlich zu wenig Gebrauch gemacht. Recht häufig steht sogar nur eine oder zwei Auswahlmöglichkeiten bereit, Dialogrätsel finden sich bei einer derart spärlichen Anzahl von ansprechbaren Themen gleich gar nicht. Hin und wieder war es sogar störend, wenn man in Kuba ständig von A nach B hetzt, nur um bei einem Gesprächspartner eine Lösungsmöglichkeit in Erfahrung zu bringen, die dann eventuell doch nicht funktioniert, nur um dann erneut nachfragen zu müssen. Unverständlich war leider auch, dass alle Aussagen mit simplen Mausklick übersprungen werden können, die Objektbeschreibungen oder das obligatorische „Das kann ich nicht verwenden“ nicht.
Lineare Ermittlungen
Die Spurensuche entpuppt sich schnell als äußerst linear. Das geht soweit, dass Gegenstände erst dann aufgenommen werden können oder gar erst dann als Hotspot sichtbar werden, wenn sie auch wirklich gebraucht werden. Erfreulicherweise ist das jedoch nicht in dem Maße wie es einst in 'Runaway' der Fall gewesen war, wo man, im weiteren Spielverlauf, ständig in diversen Taschen neue Gegenstände fand. In 'Die Kunst des Mordens II' sind die nötigen Objekte bereits im Vorfeld aufgefallen und oft nur wenige Klicks entfernt gebunkert. Ein Rätsel war aber dennoch sehr nervend: Als man nämlich eine zerrissene Karte wieder zusammenpuzzeln muss, zerfällt die Karte wieder in ihre Bestandteile, sofern man vergisst, die Teile gleich mit Klebeband aneinander zu befestigen. Erscheint natürlich logisch, ist aber störend, wenn minutenlange Arbeit, aufgrund dieses Fehlers, für die Katz ist.
Optisch ansprechende Jagd
Sehr schick präsentiert sich das Adventure vor allem in grafischer Hinsicht. Überzeugte der Vorgänger bereits mit schick gerenderten Orten, hat man im zweiten Teil noch eine Schippe drauf gepackt. Vor allem die eingebetteten Animationen und die vielen kleinen Details erschaffen eine glaubhafte und vor allem realistische Atmosphäre am heimischen Monitor: Ein Windzug bewegt die Blätter im Wind oder Mücken tummeln sich um eine Laterne. Den einzigen Punkt, der man hier ankreiden könnte, ist die Auflösung von nur 1024x768 Bildpunkten, die keinerlei Spielraum nach oben lässt. Die Konkurrenz ist da zumeist schon weiter und bietet höhere Auflösungen. Dafür läuft der Titel aber auch bereits auf einem Rechner mit verdammt dicker Staubschicht. Akustisch gibt’s nur wenig zu bemängeln. Die deutsche Sprachausgabe ist solide und der des Vorgängers absolut ebenbürtig. Auch wenn sich keine prominenteren Sprecher in die schalldichte Kammer gequetscht haben, sind die meisten Charaktere gut besetzt. Die Sounduntermalung ist in Ordnung. Lediglich zu Beginn in Paris werden die Stücke etwas zu oft wiederholt.
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Aus (den wenigen) Fehlern gelernt!
Persönlich fanden wir den ersten Teil bereits durchweg gut gelungen. Wer ebenso dachte, der kann sich blind die Fortsetzung ins Regal stellen. In 'Geheimakte FBI' trübten nur die schwankende Performance und der lasche Einstieg das Bild. Beides hat man in der Fortsetzung ausgebessert. Keine unbeständige Framerate (Bilder pro Sekunde) mehr und den laschen Start hat man gleich komplett weggelassen, indem man den Spieler direkt in die laufenden Ermittlungen steckt. Die beschäftigen Euch auf jeden Fall einige Grübelabende, der Umfang des Adventures ist nämlich nicht von schlechten Eltern – ähnlich der des Vorgängers. Und mit einem Verkaufspreis von unter dreißig Euro findet man wohl kein besseres Abenteuerspiel, das für das hart erarbeitete Geld mit einem so guten Preis-Leistungsverhältnis aufwarten kann. Auf der spannenden Jagd nach dem Mörder scheint jeder Cent gut angelegt! Wer den ersten Teil mochte, sollte mit dem Kauf nicht zögern. Wer Nicole Bonnet hingegen noch nicht kennt, sollte der guten Frau auf jeden Fall eine Chance geben! Und die Macher scheinen von Ihrer Arbeit ebenfalls überzeugt zu sein. Eine weitere Fortsetzung ist nämlich bereits in Arbeit.
[ 04.03.2009 ]
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