Hersteller:
| Frictional Games
|
Vertrieb:
| Koch Media
|
Steuerung:
| Maus & Tastatur
|
Systemanforderungen:
| Win 2000/XP/Vista / Prozessor 1,5 GHz / 512 MB RAM / 256 MB Grafikkarte / ca. 800 MB Festplatte
|
USK:
| Freigegeben ab 16 Jahren
|
Offizielle Webseite:
| www.penumbragame.com
|
Wer sagt denn, dass immer große Teams hinter Spielen stecken müssen? Dass es auch mit wesentlich weniger geht, zeigen die beiden 'Penumbra'-Episoden. Tatsächlich haben nur zwei Studenten an den Werken gearbeitet, die eigentlich zusammen ein Ganzes ergeben.
Sollte man die Vorepisode 'Im Halbschatten' nicht gespielt haben, stellt dies kein Problem dar. Die beiden Macher setzen Vorwissen im zweiten Teil nicht voraus, ist aber sicherlich für das vollständige Erlebnis erstrebenswert. Wir erinnern uns: Der junge Physiker Philipp bekam nach dem Tod seiner Mutter einen rätselhaften Brief von seinem eigentlich todgeglaubten Vater. Das Kuvert enthielt neben einigen handschriftlichen Notizen auch einen Schlüssel für ein Bankschließfach. Darin fand Philipp ein Buch, das ihm die Koordinaten zu einer geheimnisvollen, unterirdischen Forschungseinrichtung in Grönland verriet. Trotz der handschriftlichen Warnungen seines Vaters, nahm Philipp die Reise auf sich und geriet direkt in eine Welt, die dem Spieler hinter dem Monitor das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. 'Schwarze Pest' macht nun genau da weiter, wo das Erstlingswerk sein Ende fand. Nach kurzer Zusammenfassung der Vorgänge des ersten Teils, wacht Philipp in einem verdreckten und verschlossenen Raum auf und das Gruseln nimmt erneut seinen Lauf. Schnell entdeckt er, dass eine Seuche in dem Komplex grassiert und ebenso schnell stellt sich die Frage: Ist er ebenfalls infiziert?
„Du wirst Angst haben!“
Sensible Menschen, die lieber bei hellem Tageslicht spielen und normalerweise Mohrhühner jagen, sollten gar nicht erst weiter lesen. Denn auch für die zweite Episode sollte man eine gewisse Portion Mumm mitbringen. Hinter jeder Ecke lauert das Grauen und damit das kein Ende findet, haben sich die Entwickler allerhand einfallen lassen. Man findet zwar eine Taschenlampe oder Leuchtstäbe, die etwas Licht ins Dunkel bringen, doch sind die in ihren Ressourcen stark beschränkt. Die Batterien in der Taschenlampe halten nun einmal nicht ewig. Und da die Dinger meist früher als später das Zeitliche segnen, sollte sich der Spieler möglichst daran gewöhnen, im Dunkeln zu agieren. Bleibt Philipp stehen, passen sich seine Augen außerdem der Dunkelheit an und machen damit ebenso manche dunkle Stelle sichtbar. Leider will man gerade die bizarren Lebewesen, die in den Gängen umhersteifen, nicht allzu genau sehen müssen. Es ist nur sehr schwer erklärbar, dass man bei 'Penumbra: Schwarze Pest' wortwörtlich mit dem Protagonisten mitfiebert. Man stiefelt um eine Ecke und erspäht plötzlich eines dieser hässlichen Lebewesen. Philipp kann diese Biester gar nicht lange ansehen, da er sonst in Panik gerät und seinen Aufenthaltsort preisgeben würde. Also heißt es wegsehen und hoffen, dass die ungewollte Begegnung ein gutes Ende nimmt. Was nun kommt, setzt alle Nerven unter Strom: Man hört aus den Lautsprechern das Wesen über den Boden tappen, hecheln und sich stetig nähern. Wenn man Glück hat, werden die Schritte allmählich wieder leiser. Doch wenn man erspäht wird, bleibt dem Spieler nichts anderes übrig, als schleunigst das Weite zu suchen. Eine Verfolgungsmusik donnert aus den Lautsprechern, wie auch die schauderhaften Laute des Wesens – Horror pur! Hier ist auch einer der großen Unterschiede zum Vorgänger. Die Gegner können so gut wie gar nicht bekämpft werden. Oft ist die Flucht die einzige Lösungsmöglichkeit. Immerhin handelt es sich bei dem Titel um ein Adventure und nicht etwa einen Ego-Shooter.
Physikalisch korrekte 3D-Welt
Wie könnte man das Gruseln wohl besser an den Mann bzw. die Frau bringen, wenn man dem Spieler das Gefühl gibt, der Akteur selbst zu sein. Kurzum: Das haben die Entwickler geschafft. Denn man agiert direkt durch die Augen des Protagonisten im 1st-Person-Stil und bewegt sich durch eine vollständig in 3D gehaltene Welt, ähnlich wie bei einem Ego-Shooter. Mit den Tasten WSAD kann man sich frei bewegen und sich mit der Maus direkt mit der Umwelt außeinandersetzen. Denn neben der im Grunde ganz ansehnlichen Grafik macht die eigens für das Spiel entworfene Physik-Engine eine tadellose Figur. Objekte werden nämlich nicht einfach nur angeklickt, sondern können mit der Maus aufgehoben, mit Schwung geworfen oder natürlich verwendet werden. Direkt zu Beginn muss man beispielsweise einen Schraubstock bedienen und hält diesen mit der virtuellen Hand fest, während man mit der Maus die typischen Drehbewegungen imitiert, um ein Objekt einzuspannen. Auch das Öffnen von Schubladen funktioniert nach diesem Prinzip und so führt das Ziehen der Maus bei gehaltener, linker Maustaste zum gewünschten Ergebnis. Das ist so gut umgesetzt, dass sich beispielsweise schwere Spindtüren nur mit wesentlich mehr „Kraftaufwand“ öffnen lassen, was sich ganz realistisch anfühlt. Letztendlich kann so ziemlich jeder Gegenstand benutzt, aufgenommen, gezogen, geschoben oder gar geworfen werden. Bei letzterem gehen natürlich zerbrechliche Dinge, wie Flaschen, zu Bruch. Realistischer geht’s im Grunde gar nicht mehr. Tatsächlich kann sich die physikalische Welt locker mit denen von großen, bekannten Herstellern messen.
Tadellose Umsetzung
Die 3D-Welt bietet allerhand schicke Effekte, die bereits aus dem Vorgänger bekannt sind, jedoch in anderen Abenteuern bislang nur selten oder gar keine Verwendung fanden. Spielereien wie Tiefen- oder Bewegungsunschärfe sieht man immerhin sonst nur bei teuren High-End-Titeln. Ansonsten besteht die Welt im Großen und Ganzen nur aus Gängen, Gängen und noch mehr Gängen. Bis auf eine einzige bzw. zwei Ausnahmen, die auch mal an die frische Luft lässt, schleppt man sich stetig nur von einem dunklen Keller zum nächsten. Lediglich der Grad des Gruselns steigert sich stetig und im Zusammenspiel mit den gefundenen Aufzeichnungen versteht man die Welt allmählich besser und gruselt sich als Folge dessen nur noch mehr. Deutsche Sprachausgabe gibt es leider keine, doch da ohnehin nicht allzu viel gesprochen wird, kann man diesen Punkt fast vernachlässigen. Nichtsdestotrotz sind die englischen Sprecher hervorragend gewählt. Um als Nicht-Engländer das Gesprochene dennoch deuten zu können, stehen zuschaltbare, deutsche Untertitel zur Verfügung. Und damit's nicht zu schwer wird, kann man mittels des Schwierigkeitsgrades die Schnelligkeit der Feinde, ihr Sehvermögen und den von ihnen angerichteten Schaden einstellen.
Der blanke Horror!
Man kann sich gewiss sein, dass Abenteurer, die 'Penumbra – Schwarze Pest' durchgespielt haben, so schnell nichts mehr erschrecken kann. Das Spiel nachts mit Kopfhörern zu spielen, entpuppte sich als purer Horror, bei dem ein kalter Schauer den nächsten jagt. Dafür Sorge trägt die bombastisch gute Sounduntermalung, die das Gruseln wohl am Stärksten fördert. Dabei erstreckt sich die akustische Palette vom Atmen der eigenartigen Wesen, über subtiles Gewinsel, Weinen, das knarren von Türen in weiter Ferne und so weiter. Grafisch kann das Spiel vor allem mit schicken Effekten punkten, zeigt aber im Durchschnitt viel zu viele einsame Gänge. Dennoch, unser Fazit kann gar nicht eindeutiger sein: Wer über bisherige Grusel-Schocker in der PC-Welt nur lachen kann, der sollte sich diesen Titel unbedingt ansehen. Vorwissen ist nicht zwingend notwendig, da das Intro sowohl Kenner des Vorgängers wie auch Neulinge auf den gleichen Wissenstand bringt. 'Penumbra: Schwarze Pest' ist der Horror – im positivsten Sinne!
[ 16.03.2008 ]
Kommentare derEineGamer:
Ich hab den Vorgänger gespielt. Ein tolles Spiel! Schade, das der 2. Teil etwas kostet.
(11.04.2008 _ 15:07:11)B4hET:
Inwiefern
(27.10.2008 _ 12:50:20)Lamar:
@ DerEineGamer, meinst du etwa du kriegst alles geschenkt ? Ohne Worte !!
Habe mir das Spiel heute recht preiswert im Regal gegriffen, und muß sagen, echt GEIL !
Ich mag diese Spiele ohne laufende Figur nicht so besonders, aber hier das hat echt was.
Super geil wie man Sachen bewegen und durch die Gegend werfen kann. Und man kann es in 3 Schwierigkeitsstufen spielen. Finde ich auch toll.
Und die Preis-Leistung stimmt auch, jedenfalls in meinem Fall :-)) Habe es heute sehr preiswert im Laden gekriegt.
Ist zwar kein Baphomet`s Fluch, Jack Keane, Runaway etc, aber kann man auch mal zur Abwechslung spielen.
(20.02.2009 _ 22:12:03)
|