
Hersteller: | Artematica |
Vertrieb: | dtp |
Steuerung: | Maus |
Systemanforderungen: | Win 2000/XP / Pentium 1,2 GHz / 256 MB RAM / 64 MB Grafikkarte (erst ab GeForce6 oder vergleichbare ATI) / ca. 2,5 GB Festplatte |
USK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
Offizielle Webseite: | www.beliefandbetrayal-game.de |

Grafisches
Bei den zahlreichen Locations, die mit einer Auflösung von 1024x768 Bildpunkten aufwarten, haben sich die Entwickler von 'Artematica' sichtlich viel Mühe gegeben. Auf das Auge warten viele Details, die mit den eingebetteten Animationen sehr gut 'rüberkommen. So fahren auf den Straßen regelmäßig verschiedenen Fahrzeuge, am Bahnhof rangieren Züge und auf den Bürgersteigen laufen Menschen umher. Von letzteren hätten es vielleicht ein paar mehr sein können, aber zusammenfassend ist der grafische Eindruck der Hintergründe durchweg positiv. Einzig und allein die etwas schwachen Charaktergrafiken und -animationen trüben das Bild ein wenig, aber nicht maßgeblich. Auch hätten die Zwischenanimationen weniger stark komprimiert werden müssen. Auf der DVD wäre noch genügend Platz gewesen und hätte das positive Gesamtbild noch einmal untermalt. Sicherlich eine Folge dessen, dass das italienische Original auf mehreren CD-ROMs erschien.


Akustik
Für die Sprachausgabe hat man begabte Prominenz verpflichtet. Der sicherlich nicht sonderlich bekannte Mark Bremer, bekannt aus diversen Werbespots, lieh der männlichen Hauptperson Jonathan Danter seine Stimme. Marion von Stengel tat dieselbe Arbeit für die weibliche, zweite Hauptrolle, bekannt als Stimme von Angelina Jolie. Die weiteren Sprecher sind natürlich ebenso keinesfalls unbegabt und bestechen gleichermaßen mit guter Sprachqualität und gekonnten Betonungen. Musikalisch zeigt sich 'Belief & Betrayal' ebenfalls sehr positiv. Zum Trotze, dass sich einige der Themen immer einmal wiederholen, unterstreichen viele Melodien das Gesehene sehr gut und haben zum großen Teil Filmmusik-Niveau.
Denksport
Das Rätseldesign ist, bis auf wenige Aussetzer, sehr gut gelungen. Fast der gesamte Sport der grauen Zellen ist durchweg intuitiv und gut integriert. Die sehr wenigen reinen Logik-Aufgaben sind keine Hürde und lassen damit keinen Frust aufkommen. Lediglich die eingebaute Notiz-Liste hätte man, zumindest in der eingesetzten Form, weglassen können. So kann man nämlich nicht nur Gegenstände im Inventar miteinander oder der Umwelt kombinieren, sondern auch mit Passagen, die in besagter Liste notiert sind. Das führte beim Spielen zu reichlich Verwirrung, zumal das Programm die Interaktion, direkt mit den benötigten Gegenständen, nicht anders zulässt. Außerdem müssen einige wenige Rätsel exakt in der Reihenfolge ausgeführt werden, wie sie von den Entwicklern vorgesehen sind. Dann sieht Jonathan auch plötzlich Gegenstände, wo er vorher nichts Interessantes sah. Glücklicherweise trat das beim Test nur selten auf. Eine Entschädigung ist allerdings gleich in das Spiel eingebaut wurden: Ähnlich wie es im Konkurrenzprodukt 'Geheimakte Tunguska' vorgemacht wurde, kann man mit Druck auf die Taste "Space" sämtliche Objekte hervorheben, mit denen Interaktion möglich ist. Ausgänge und NPCs sind allerdings nicht mit inbegriffen.
Steuerung
Die Maussteuerung setzt deutlich auf Einfachheit. Lediglich die beiden Tätigkeiten "Anschauen" und "Benutzen" können mit der rechten Nagertaste durchgeschaltet werden. Wobei Letzteres ebenfalls das Aufnehmen neuer Gegenstände beinhaltet. Gesprächsbereite Personen erkennt der Cursor übrigens automatisch. Bewegt man diesen über einen NPC, erscheint das Symbol der Sprechblase, woraufhin man dann in Multiple-Choice-Manier Unterhaltungen führen kann. Die Untertitel sind zwar abschaltbar, doch bleibt diese Option unsinnigerweise nur den Dialogen vorbehalten. Trotz des Deaktivierens werden sämtliche anderen Einblendungen dennoch angezeigt. Eine weitere Macke ist, dass zwar das Gesprochene in Gesprächen, mit der linken Maustaste, abgebrochen werden kann, doch nicht die Kommentare a la "Das kann ich nicht machen". Dafür kann man mit dem Druck auf die rechte Maustaste blitzschnell Locations verlassen oder die Perspektive, sofern weitere zur Verfügung stehen, wechseln.


Gelungene Story mit gelegentlichem Schluckauf
Die Spannungskurve nimmt bis zum Ende keinen Abbruch und fordert stetig auf, weiterzuspielen. Leider trübte die von uns getestete Verkaufsversion das Bild etwas durch die, für so ein Spiel, doch gehobenen Anforderungen - eine GeForce 6 oder ein vergleichbares ATI-Modell sind vorausgesetzt. Bei diesen grafischen Gegebenheiten ist jedoch nicht ersichtlich, was hier so viel Leistung benötigt. Tatsache ist, dass noch genügend Abenteurer ältere Hardware unter dem Schreibtisch stehen haben. Außerdem störten sporadisch auftretende Bugs. So resultierte das Anzeigen der Hotspots gelegentlich darin, dass der Mauscursor auf Nimmerwiedersehen verschwand und erst nach einem Neustart wieder sichtbar wurde oder der eingeblendete Notizblock partout einfach nicht mehr ausgeblendet wurde. Glücklicherweise traten solche Macken selten auf und minderten unseren Spielspaß kaum. Denn ansonsten bietet 'Belief & Betrayal' viel für den Geldbeutel. Wer Verschwörungstheorien mag, der wird an diesem Adventure seine helle Freude haben, welches wir ausdrücklich empfehlen möchten!!
[ 25.02.2007 ]
