Mittwoch, 15.04.2020
PREVIEW: 'Beyond a Steel Sky' angespielt
Für uns Spieler sind seit dem Release von ‚Beneath a Steel Sky‘ unglaubliche 16 Jahre ins Land gestrichen. Obwohl dem Titel der ganz große Erfolg stetig verwehrt zu bleiben schien, zeigt sich die Liebe zum Adventure von den Fans – zu denen wir uns überzeugt ebenfalls zählen – als umso gefestigter. In unseren wie auch vielen anderen Augen schrie ‚Beneath a Steel Sky‘ eigentlich schon immer nach einer Fortsetzung. Die wurde über die Jahre mehrmals halb offiziell angekündigt und viele gaben wohl schon die Hoffnung auf, die Geschichte jemals weiter erleben zu können. Aber nun wird ‚Beyond a Steel Sky‘ – wie sich die Fortsetzung nennt – langsam Wirklichkeit. Wir durften einen ersten Blick auf das Spiel werfen und uns in rund zwei Stunden einen Eindruck vermitteln lassen, den wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Wie gesagt sind für uns Spieler beinahe zwei ganze Jahrzehnte vergangen. Für Robert ist stattdessen seit den Ereignissen von 'Beneath a Steel Sky' nur halb so viel Zeit vergangen. In den zehn Jahren streifte er durch die weiten Steppen des Gaps. So verschlägt es ihn auch in ein Dorf, wo er sich mit den Bewohnern anfreundet und eigentlich einen schönen Tag verbringen möchte. Bis plötzlich ein mechanisches Monster auf Beinen eines der Kinder entführt und dessen Vater schwer verletzt. Völlig verzweifelt wendet sich die Mutter daher an Robert, ihren Sohn wieder wohlbehalten zurückzubringen. Robert gibt kurzerhand sein Versprechen, alles in seiner Macht stehende zu tun und verfolgt tagelang die Spuren des mechanischen Ungetüms. Und die führen ihn tatsächlich ausgerechnet wieder zurück nach Union City. Die Stadt, in der er seinen Roboterfreund Joey (bzw. Ken) einst zurückließ, der fortan die Kontrolle über Stadt übernahm und das totalitäre System – geführt von LINC – ablöste. Robert stellt sich damit seiner Vergangenheit und sieht, was Joey aus der einstigen Dystopie machte. Aber warum wurde das Kind gerade hierhin verschleppt? Sollte Joey nicht alles zum Besseren wenden?
Bereits hier zeigt sich, dass sich ‚Beyond a Steel Sky‘ deutlich an Adventure-Veteranen richtet, welche das Erstlingswerk aus ihrer Kindheit und Jugend kennen. Stetig finden sich nette Hommagen an das Original. Ein zerbeultes LINC-Terminal gehört genau dazu, wie auch eine medizinische Untersuchung, die Roberts Schriebmann-Port entdeckt. Das fühlt sich alles durchweg richtig an und man merkt einfach, das hier sehr behutsam mit den Erinnerungen umgegangen wird. Um absolute Neulinge nicht zu ignorieren, finden sich für diese regelmäßig in den Zwischensequenzen kurze beiläufige Erklärungen zum bisher Geschehenen.
Für Fans ist es vor allem die grafische Seite, welche den stärksten Kontrast zum Original darstellt. Und genau hier fühlt sich ‚Beyond a Steel Sky‘ dann tatsächlich komplett anders an. Allerdings hatten wir beim Spielen trotzdem das Gefühl, dass zumindest versucht wurde, eine angelehnte Atmosphäre zum Prequel zu erzeugen. Doch hier werden sich die Geister spalten. Wer unbedingt eine Fortsetzung im grafischen Stile des Originals erwartet, wird nicht zwingend glücklich werden. Wir sind jedoch der Meinung, man sollte dem Ganzen eine Chance geben. In unserer Anspielversion zeigte sich die Grafik zwar noch nicht final und besaß auch den ein oder anderen Glitch (weshalb es im Anschluss keine eigenen von uns selbst getätigten Screenshots gibt), nichtsdestotrotz konnten wir uns dann doch recht schnell mit der neuen 3D-Optik anfreunden. Bei der wurde übrigens konsequent darauf geachtet, einen Comic-artigen Look zu erzeugen, was in den zahlreichen Zwischensequenzen mit Sprechblasen und Co. auf die Spitze getrieben wird. Erinnerte damit tatsächlich an das Intro des Vorgängers (in der PC-Version). Obgleich hier natürlich durch HD-Optik weniger pixelig als noch 1994. Trotzdem empfanden wir die selbstlaufenden Filme im Comic-Look gefühlt eine Schippe zu bunt, bei der eigentlichen Spielgrafik schien es in unseren Augen jedenfalls besser zu passen. Mit der akkustischen Komponente dürfte es hingegen keine Beanstandungen geben. Der orchestrale Soundtrack hat uns jedenfalls bereits in der Vorschauversion genau so komplett überzeugt, wie die hervorragenden englischen Sprecher. Im fertigen Adventure wird es zudem ebenfalls eine deutsche Tonspur geben und das 3D-Adventure somit komplett in unserer Landessprache erscheinen.
Unerwarteterweise gestalteten sich unsere zwei Spielstunden als recht rätsellastig. In den heutigen Zeiten hatten wir das nicht unbedingt erwartet, gefiel uns jedoch. Sie wirkten dabei weniger wie unfreiwillige Hindernisse, sondern betteten sich ziemlich gut in das Geschehen ein. Obgleich man derbe Kopfnüsse nicht erwarten darf, gefiel uns die Abwechslung zwischen Dialogrätseln, Inventarrätseln und dem Hacking. Von der KI-basierten Lebenssimulation, welche wohl der damals verwendeten ‚Virtual Theatre Engine‘ ähneln solle, konnten wir ins der Preview-Fassung leider noch nichts wahrnehmen, was erwähnenswert wäre. Die soll den NPCs im Spiel Aufgaben und Zeitabfolgen für Tätigkeiten geben, um sie lebendiger erscheinen zu lassen. Da lassen wir uns gern überraschen.
Unser Vorab-Fazit: Ja, für uns als große Fans des Originals spielen hier eine ganze Menge nostalgische Gefühle mit. Gerade von Fan-Meinungen erhofft sich ‚Revolution Software‘ sicherlich wohl das Meiste. Gleichermaßen wird es denen aber auch davor grauen. Immerhin scheint man es Veteranen einfach nie wirklich recht machen zu können. Zu sehr sind die alten Erinnerungen verwurzelt, zu wenig will man sich von denen trennen. Aber wir müssen offen gestehen, uns hat der kurze Trip nach Union City wirklich gut gefallen. Tatsächlich wollen wir jetzt erst recht wissen, wie es weitergeht, was aus Joey geworden ist und was er aus der Stadt gemacht hat. Diese kleinen Andeutungen über den Verbleib des einstigen Roboter-Buddies haben uns einfach gepackt. Von daher: Optisch sicherlich im Bezug auf das Original gewöhnungsbedürftig, dennoch sind wir richtig gespannt auf‘s fertige Spiel! Wann das hingegen erscheint, bleibt abzuwarten. Im Moment wird als Release lediglich "2020" genannt.
Link:
Revolution Software
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Freitag, 10.04.2020
'Tony Tough III' soll kommen & beide Vorgänger kostenlos
Mit "The Army of Dorkiness" arbeitet Valerio Massari bereits seit letztem Jahr an einem dritten Teil der 'Tony Tough'-Reihe. Für den möchte man sich allerdings nicht einfach blind auf die
nostalgischen Gefühle verlassen, sondern plane einen modernen Titel. Über allem stehe dabei die Frage: "Wie spielt man ein Adventure im Jahre 2020?" Was dies genau heißt, wurde leider nicht gesagt.
Jedoch hoffe man hier auf Unterstützung der Fans. Grundsätzlich soll 'Tony Tough III' nicht an den zweiten, sondern direkt an den ersten Teil anschließen und dessen Geschehnisse weitererzählen.
Wie uns unser treuer Leser Oliver des Weiteren mitteilte, gibt's auf der Projekt-Seite im Moment die beiden Vorgänger komplett kostenlos abzustauben. Notwendig ist lediglich eine kostenfreie
Registrierung. Während Teil eins problemlos unter 'ScummVM' auch auf aktuellen Maschinen gespielt werden kann, muss man sich für die Fortsetzung dieser Tage etwas einfallen lassen, handelt es
sich beim Download um die originale Verkaufsfassung, welche - laut Webseite - 'Windows XP' voraussetzt. Teil zwei steht dafür aber - im Gegensatz zum Vorgänger - auch in deutscher Sprache
zur Verfügung. Wie lange beide Produkte für lau erworben werden können, wird nicht genannt. Interessierte sollte daher mal direkt vorbeischauen. Danke Dir, Oliver, für den Hinweis und bleib'
gesund!
Downloadseite:
'Tony Tough' & 'Tony Tough II' (kostenfrei)
Unsere Reviews:
'Tony Tough' (verfasst 2003) /
'Tony Tough II' (verfasst 2006)